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Aus der CSU-Fraktion

02.02.2022 | CSU-Fraktion im Bayerischen Landtag

Verschickungskinder: CSU-Fraktion will aufklären und aufarbeiten

Anvertraut und ausgeliefert – die CSU-Fraktion will das Schicksal ehemaliger Verschickungskinder aufarbeiten, anerkennen und deren Leid sichtbar machen.

Konkret geht es um die Kinder und Jugendlichen, die in den 1950-90er Jahren in sogenannten Kinderverschickungsheimen waren und dort teilweise psychischer und physischer Gewalt ausgesetzt waren.

Der entsprechende Antrag der CSU-Fraktion dazu wird morgen im Sozialausschuss beschlossen. 

 Darin fordert die Fraktion einen Bericht der Staatsregierung und setzt sich unter anderem für mehr Beratungsstellen und therapeutische Hilfsangebote ein. Zudem sollen die Betroffenen bei ihrer Recherche unterstützt, Archive geöffnet und Träger der Heime ihre Verwicklungen aktiv aufarbeiten.

 Dazu die stellvertretende CSU-Fraktionsvorsitzende und Vorsitzende der Kinderkommission des Bayerischen Landtages, Tanja Schorer-Dremel:

 Während der Aufenthalt in den Heimen dem Wohl des Kindes dienen sollte, war die Realität oft eine andere. Fernab von zu Hause und getrennt von den Eltern waren die jungen Menschen systematisch physischer und psychischer Gewalt ausgeliefert. Gewalt an Kindern und Demütigungen wollen wir nicht hinnehmen – heute nicht und auch früher nicht.“

 Dazu der sozialpolitische Sprecher der CSU-Fraktion, Thomas Huber:

 „Mit unserem Antrag wollen wir unseren Beitrag zur Aufarbeitung und Anerkennung des Schicksals und des Leids der Verschickungskinder leisten. Es ist wichtig, die Thematik wissenschaftlich aufzuarbeiten und die Recherchearbeit der Betroffenen zu unterstützen. Entscheidend sind dabei Transparenz, Offenheit und Unabhängigkeit sowie die Einbindung der Betroffenen, aber auch der Verantwortlichen.“

Schätzungen zufolge waren bis zu 12 Millionen Kinder und Jugendliche in Deutschland im Zeitraum von 1950 bis in die 1990er Jahre in Verschickungsheimen.

 Die Betroffenen haben sich oft in Selbsthilfegruppen organisiert. Hier berichten sie von körperlicher und seelischer Gewalt, gezielten Erniedrigungen, Nahrungsentzug oder Essenszwang. An den Folgen dieser verstörenden Erfahrungen leiden viele von ihnen noch Jahrzehnte später.