Das Ainringer Moosobservatorium ist eröffnet! Mit dem Turm ist allen Beteiligten eine einmalige Attraktion gelungen, die den Besuchern die Besonderheiten des Ainringer Moos nahe bringt. "Das Gemeinschaftsprojekt im Ainringer Moos ist ein Paradebeispiel, das Mensch, Natur und Klima zusammenbringt - zum Vorteil Aller!" Staatsministerin Michaela Kaniber hat das beispielhaft umgesetzte Holzbau-Projekt im Ainringer Moos eröffnet. Besucher können küftig im Turm Wissenwertes über das Moorgebiet erfahren - und es von oben beobachten.
Das Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten hat 70 Prozent der Gesamtkosten des 300.000 Euro teuren Bauwerks übernommen. Die elf Meter hohe Lärchenholzkonstrukion soll an die natur und ihre Besonderheiten erinnern. Im Inneren befindet sich eine Ausstellung, ein das Schulgruppen bei Ausflügen auch als eine Art Klassenzimmer dienen wird. Künstlerin Sylvia Gruber aus Ainring hat die Gestaltung übernommen: Das "Mooswichtl" erklärt im Turm die Besonderheiten einer Moorlandschaft.
Auch auf die Geschichte wird dabei eingegangen: Das Ainringer Moos hat in 12.000 Jahren Spannendes, Lehrreiches und auch Mahnendes erlebt. Am deutlichsten hat das Moos die vergangenen 100 Jahre gespürt: die Zeit des Torfabbaus. Heute haben sich die Prioritäten klar geändert. Naturnahe Moorflächen leisten einen wichtigen Beitrag zu Biodiversität, Klimaschutz, Hochwasserschutz, Kulturgeschichte und Umweltbildung.
147 Moore werden renaturiert
Die Renaturierung von Moorflächen wird deshalb gezielt vom Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Land.Schafft.Bayern und den Bayerische Staatsforsten vorangetrieben. "Wir haben uns zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2030 147 Hoch- und Übergangsmoore wiederzustellen", so Staatsministerin Michaela Kaniber. Auf Initiative des StMELF wurden gemeinsam mit den Staatsforsten, der Landesanstalt für Wald und Forst sowie der Hochschule Weihenstephan Triesdorf in einem mehrstufigen Prozess für sämtliche Hoch- und Übergangsmoore im Staatswald der Bayerischen Staatsforsten die Lage, der Zustand, die Rahmenbedingungen und das Renaturierungspotenzial ermittelt. Die BaySF-Zentrale entwickelte daraus eine Projektpipeline mit 147 Projekten, die seit 2019 systematisch umgesetzt wird und bis 2030 abgeschlossen sein soll.
Für Ainrings Alt-Bürgermeister Hans Eschlberger war die Eröffnung ein besonderer Tag: Er hatte sich mit großem Engagement für das Projekt Moosobservatorium eingesetzt. "Ein herzliches Vergelt's Gott auch an die Freunde des Ainringer Moos - die sich mit unglaublichen Ehrgeiz für die Erforschung und Dokumentation des Torfabbaus stark machen." Das betrifft auch die Bauarbeiten des Turms: Das Lärchenholz haben sie sogar mit der Feldbahn ins Moos transportiert.