Gartenbaubetriebe packen wieder an: Die Stimmkreisabgeordnete Michaela Kaniber macht sich in der Gärtnerei Kittl ein Bild von der Lage der heimischen Gärtnereien. Die meisten Betriebe haben sich während der Corona-Krise gut gehalten – und werden ihren Betrieb ohne finanzielle Hilfe des Freistaats aufrechterhalten.
Maskenpflicht, eine begrenzte Anzahl von Kunden, mehr Freiraum im Verkaufsraum, Plexiglasscheiben an den Kassen und ein „Einbahnstraßensystem“ in den Gängen zwischen den Verkaufstischen: In der Gärtnerei Kittl hat man ein ausgeklügeltes Sicherheitskonzept umgesetzt. Die heimische Stimmkreisabgeordnete, Staatsministerin Michaela Kaniber, machte sich vor Ort in dem Leobendorfer Gartenbaubetrieb ein Bild der Situation. Gärtnereien waren durch die in Zusammenhang mit der Corona-Krise veranlassten Ladenschließungen mit am schwersten betroffen. „Die Gärtnereien machen zu dieser Jahreszeit ihren Hauptumsatz und da es sich bei der verkauften Ware um frische Saisonware handelt, die nicht gelagert werden konnte, fiel somit das Frühjahrsgeschäft fast vollständig weg“, so die bayerische Landwirtschaftsministerin. Die zeitweise Ladenschließung führte zu massiven Umsatzeinbußen, die Umstellung auf Lieferservice konnte nur einen geringen Teil auffangen. „Durch die erlaubte Öffnung der Gärtnereien am 20. April haben wir versucht, die Betriebe zu unterstützen, dass zumindest das Beet- und Balkonpflanzengeschäft wieder aufgenommen werden konnte.“
Kein Zweifel an der Notwendigkeit der Maßnahmen
Keinen Zweifel an der Notwendigkeit der Maßnahmen hat Herbert Puffer, der Inhaber der Gärtnerei Kittl. „Die Sicherheit und Gesundheit unserer Kundschaft und meiner Mitarbeiter hat oberste Priorität.“ Gemeinsam mit seinen Kollegen Gundolf Steiner jun. und Hermann Berchtenbreiter informierte er Kaniber über die derzeitigen Herausforderungen. So konnte Puffer seine Belegschaft durch die Umstellung auf Lieferservice und Überstundenabbau komplett halten. Berchtenbreiter, der wie Puffer auch Mitglied im Präsidium des Bayerischen Gärtnereiverbandes ist, betont, dass der Verband die Sicherheits- und Hygienemaßnahmen der bayerischen Staatsregierung gutheißt. „Es war geschickt, die Gärtnereien langsam und schrittweise erst wieder zu öffnen, damit man nicht Rückschläge erleiden muss, falls man, aufgrund von erhöhten Infektionszahlen, wieder schließen müsse“, so Berchtenbreiter. „Das erlaubte Geschäft zu Muttertag hat der Branche viel geholfen.“ So bot man Blumensträuße zum Festpreis an, um den engen Kundenkontakt beim Aussuchen von Schnittblumen zu vermeiden. Das Laufgeschäft mit Schnittblumen ist aktuell eingeschränkt und hauptsächlich auf Bestellung möglich.
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